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1. Januar 1998

Ein Laserstrahl zwischen den bunten Raketen

Feiern stand im Vordergrund — Weitestgehend friedlicher Verlauf der Silvesternacht

Tagsüber im Vergleich zu den Vorjahren erstaunlich wenig Knallerei, um Mitternacht dagegen umso mehr Raketen, Böller und Feuerwerk, das zudem noch durch einen Laserstrahl ergänzt wurde. So lässt sich das Geschehen in der Stadt an Silvester und Neujahr zusammenfassen.

Das Feiern stand bei den meisten Wolfenbüttelern im Vordergrund. Neben privaten Partys gab es auch wieder sehr gut besuchte öffentliche Veranstaltungen, zum Beispiel den großen Silvesterball in der Lindenhalle, die Silvester-Party im Schloss oder die Jazz-Nacht im Karstadt-Kaufhaus. Im Klein-Kunst-Kabarett an der Ahlumer Straße wurde zudem das fünfjährige Bestehen dieser Einrichtung gefeiert. Christiane Mueller begeisterte dort das Publikum im festlich dekorierten Saal mit einem Showprogramm allerbester Güte.

Sehr gut besucht waren auch die meisten Restaurants und Kneipen in der Wolfenbütteler Innenstadt. Erst gegen Mitternacht wurde es dort leerer, weil sich die meisten Gäste dann ins Freie begaben, um entweder selbst Raketen in den Himmel steigen zu lassen oder das Feuerwerk anzuschauen. Zwischen den bunten Raketen tauchte auch immer wieder ein Laserstrahl auf, der von der Bornumer Firma Tangram losgeschickt wurde und der sogar noch in Braunschweig zu sehen war.

Für die Feuerwehr und die Polizei war Silvester und Neujahr natürlich wieder mit einigen Einsätzen verbunden. So wurde in Schladen durch eine Rakete eine Balkonbrüstung, eine Balkontür und ein Dachüberstand so stark beschädigt, dass durch das dabei entstandene Feuer ein erheblicher Gebäudeschaden entstand. Die Schladener Polizei ermittelt nun gegen einen 60jährigen Rentner wegen fahrlässiger Brandstiftung. - Keine Rakete, sondern vermutlich eine Kerze sorgte am Neujahrsmorgen um 3 Uhr am Asseweg in Wolfenbüttel für einen Brand. bei der eine Erdgeschoßwohnung fast vollständig ausbrannte. Mit Verdacht auf Rauchvergiftung mussten zwei Personen aus dieser Wohnung in das Wolfenbütteler Krankenhaus gebracht werden.

Die Polizei musste auch wieder einige Unbelehrbare auf bestehende Vorschriften aufmerksam machen. So glaubte ein 28jähriger Mann am Neujahrsmorgen mit einem Blutalkoholgehalt von 1,47 Promille noch Auto fahren zu können. Er musste seinen Nachhauseweg zu Fuß fortsetzen. Einige Jugendliche verstießen gegen die Altersbeschränkungen beim Entzünden von Raketen und Knallern. Ein 24jähriger Mann warf zudem fortwährend Knallkörper in Richtung einer Kindergruppe, was ihm eine Schlägerei mit einem Passanten einbrachte. Außerdem wurden der Polizei noch diverse Sachbeschädigungen an geparkten Fahrzeugen. Briefkästen und Altkleidercontainern gemeldet. - Die ungewöhnlichste Sachbeschädigung war bereits am Silvestermorgen entdeckt worden: Ein in Wolfenbüttel, Baumeisterwinkel. im Bau befindliches Wohnhaus war mit neongrüner Farbe besprüht worden.

Bildunterschrift: Sehr viele bunte Raketen umschwirrten um Mitternacht auch die Wolfenbütteler Hauptkirche.

Quelle: Karl-Ernst Hueske (Wolfenbütteler Zeitung)